Seit einigen Wochen arbeiten wir in der Werkstatt der WerkstattSchule an Wikingerstühlen. Diese bestehen nur aus zwei Brettern. Das erste Brett ist die Rückenlehne, in welches das zweite Brett, das Sitzteil, geschoben wird. Dafür wird in das erst Brett ein Schlitz geschnitten. Dabei wird die Höhe der Sitzfläche ganz individuell auf die Körpergröße der Jugendlichen angepasst. Bei dem Brett für die Sitzfläche wird an jeder Seite so viel Material weggeschnitten, dass es in das andere Brett geschoben werden kann. Nur die Fläche, auf der später gesessen werden soll, behält die ursprüngliche Breite. Bei dem Arbeitsschritt wird die Länge der Sitzfläche bestimmt, die sich an der Beinlänge orientiert.
Damit kann man auf dem Stuhl bequem sitzen, nur besonders „hübsch“ ist er noch nicht.
Bei der Gestaltung der Stühle hatten unsere Schüler „freie Hand“, so dass es vielfältige kreative Möglichkeiten gibt. Die Rückenlehne und die Sitzfläche können in verschiedene Formen geschnitten werden, von Aussparungen für die Beine über Löcher und Ausschnitte an der Rückenlehne bis hin zum Ausschneiden von ganzen Mustern. So hat einer der Jugendlichen mit türkischen Vorfahren einen Halbmond auf seinen Stuhl haben wollen und den oberen Teil des Stuhls dafür abgerundet. Alle Jugendlichen wollten Muster oder Symbole auf Ihren Stühlen haben. Dafür haben wir im Internet passende Beispiele gesucht und diese Bilder mit einem kleinen Beamer auf das Holz geworfen. Die Jugendlichen konnten die abgezeichneten Bilder ausfräsen, anmalen oder auch mit Sprühdosen besprühen. Einer der Jugendlichen hat seinen Stuhl mit einem Bunsenbrenner bearbeitet. Die Stühle gibt es jetzt in vielen Farben und Formen und jeder mit einem ganz individuellen Design.
Nach der Zeit in der WerkstattSchule dürfen die Jugendlichen sich ihren Stuhl als „Andenken“ an ihre Zeit in der WerkstattSchule mit nach Hause nehmen.